Magensäure
Die Magensäure unterstützt den Magen als starker Helfer bei der Verdauung. Denn erst die Magensäure zerlegt Speisen in ihre Einzelteile und bereitet sie optimal auf die weitere Verdauung vor. Außerdem spielt die Magensäure bei der Abwehr von Bakterien und anderen Keimen eine wichtige Rolle.
Die Eigenschaften der Magensäure
Die Magensäure besteht aus Salzsäure, ist ein Bestandteil des Magensafts und so sauer, dass dessen pH-Wert bei 1,0 bis 1,5 liegt. Zu spüren bekommen wir dies glücklicherweise eher selten, z. B. wenn uns Stress oder schweres Essen sauer aufstoßen. Produziert wird die Magensäure in speziellen Drüsenzellen der Magenschleimhaut, den Belegzellen. Diese sondern im Ruhezustand nur wenig Säure ab. Erst wenn Magensäure zur Verdauung benötigt wird, steigern sie ihre Produktion. Reize, die die Abgabe von Magensäure aktivieren sind u. a.:
- Sinneseindrücke wie der Geruch oder Anblick von Essen
- Die Dehnung des Magens durch Nahrungszufuhr
- Die Ausschüttung bestimmter Hormone
Bei der Verdauung unterstützt die Magensäure den Magen durch das Aufspalten und Zersetzen der Nahrung. Dabei werden wichtige Substanzen aus der Nahrung freigesetzt, z. B. Eisen, Kalzium und Vitamine wie Vitamin B12. Die Magensäure aktiviert auch die ebenfalls im Magensaft vorliegenden Verdauungsenzyme, die den Speisebrei dann weiterverarbeiten. Doch die Magensäure ist nicht nur für die Verdauung wichtig: Sie greift auch Bakterien und Keime an, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Zu den wenigen Krankheitserregern, denen die aggressive Magensäure nichts anhaben kann, gehört unter anderem das Bakterium Helicobacter pylori, das Beschwerden wie Sodbrennen oder Magenschmerzen auslösen kann.
Magensäure im rechten Maß
Ist die Produktion der Magensäure nicht mehr im Gleichgewicht, kann dies unangenehme Folgen haben. Eine Bildung von zu viel Magensäure kann beispielsweise durch Stress, ungünstige Ernährung (zu fett, zu viel, zu süß) oder Genussmittel wie Alkohol, Koffein und Nikotin ausgelöst werden. Ist der Magen übersäuert, können Beschwerden wie Sodbrennen, Magenschmerzen, Völlegefühl oder saures Aufstoßen die Folge sein. Hat man seine persönlichen Auslöser für die Probleme erkannt, sollte man sie gezielt meiden: Die Magensäureproduktion pendelt sich dann meist wieder auf einem normalen Niveau ein. Auch rezeptfrei in der Apotheke erhältliche Mittel gegen Sodbrennen wie Antazida mit Magaldrat (z. B. RIOPAN) können Linderung bringen, wenn zu viel Magensäure Probleme bereitet.
Seltener kommt es zu einer Unterproduktion von Magensäure. In solchen Fällen wird die Nahrung nicht richtig verdaut – es treten Verdauungsstörungen auf. Außerdem werden Keime im Magen nur unzureichend abgetötet, wodurch es leichter zu Infektionen kommen kann.