Problemesser und Vorbelastete
Zu viel, zu schnell, zu häufig: die sogenannten Problemesser neigen aufgrund ihrer ungünstigen Essgewohnheiten zu Sodbrennen. Zusätzlich können auch die Gene Sodbrennen begünstigen, weshalb es in einigen Familien gehäuft auftritt.
Was ist ein Problemesser?
Zu den Problemessern gehören Menschen, die
- einfach alles essen,
- viel zu schnell essen
- oder ständig essen.
Das Fundament für ein solches ungesundes Essverhalten wird oft schon in der Kindheit gelegt. Doch was der Körper in jungen Jahren noch gut verkraftet, kann später zum Problem werden. Denn mit dem Alter lassen die Muskeln nach – auch der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen. Bei größeren Belastungen, wie üppigen Mahlzeiten oder dem Liegen auf vollem Bauch, kann dieser dann nicht mehr richtig arbeiten. So gelangt Mageninhalt mit Magensäure in die Speiseröhre und löst unangenehme Sodbrennen Symptome aus. Ein Sodbrennen Tagebuch kann Problemessern helfen, ungünstige Ernährungsgewohnheiten zu erkennen und aufzudecken, welche Speisen schlecht vertragen werden. Denn keine Speise verursacht grundsätzlich bei allen Personen Sodbrennen.
Bedenkliche und unbedenkliche Lebensmittel
Kategorie | Lösen kaum Sodbrennen aus | Lösen oft Sodbrennen aus |
Getreide, Brot | fein geschrotetes Vollkornbrot Porridge Vollkornbrötchen Vollkorn-Knäckebrot Zwieback |
Laugengebäck sehr frisches Brot sehr grobes Vollkornbrot Toastbrot Weißbrot |
Beilagen | Hartweizennudeln Kartoffelbrei Kartoffeln Vollkornnudeln Vollkornreis |
Kartoffelpuffer Kartoffelsalat mit Mayonnaise Kroketten Pommes frites |
Süßes und Snacks |
individuell verschieden | Chips Speiseeis fette und süße Backwaren Flips Kräcker und Salzgebäck süße Molkereiprodukte Süßigkeiten |
Obst | säurearmes Obst Apfel (Jonagold, Golden Delicious) Aprikose Banane Birne Honigmelone Pflaume Pfirsich Wassermelone Weintraube |
säurereiches Obst Ananas Grapefruit Kiwi Mandarine Nektarine Orange Sauerkirschen Zitrone |
Gemüse | Blumenkohl Brokkoli Erbsen, Linsen Fenchel Gurke Kohlrabi Möhre Rote Bete Salat Spargel Spinat Zucchini |
Knoblauch Kohlgemüse/-salat Lauch Meerrettich Paprika Pilze Rotkraut Sauerkraut Zwiebel |
Nüsse | individuell unterschiedlich | gesalzene Nüsse |
Getränke | stilles Wasser ungesüßter Tee |
Alkohol Kaffee Kakao kohlesäurehaltige Getränke sehr heiß sehr kalt Softdrinks |
Fisch und Fleisch |
Forelle Kabeljau Garnelen Putenbrustaufschnitt Putenfleisch Hühnerfleisch |
Fleischkäse Leberwurst Räucherspeck frittiertes Fleisch Fisch mit Mayonnaise Aal Hering |
Eier und Milchprodukte |
Ei fettarme Milch fettarmer Naturjogurt Weichkäse Feta Frischkäse |
Milch mit 3,5% Fettgehalt Sahnequark Schnittkäse Mozzarella gesüßter Milchreis Fruchtjogurt |
Zu viel. Zu schnell. Zur falschen Zeit.
Nicht nur beim übermäßigen Genuss ungünstiger Lebensmitteln, auch beim hastigen Essen ist Sodbrennen häufig vorprogrammiert. Denn wer hastig isst, schluckt viel Luft. Damit diese wieder aus dem Magen entweichen kann, öffnet sich der Schließmuskel, der den Magen zur Speiseröhre hin verschließt. Mit der Luft kann auch Mageninhalt mit Magensäure in die in die Speiseröhre gelangen – besser bekannt als saures Aufstoßen.
Auch auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an, damit wir unser Essen unbeschwert genießen können. Wer z. B. mit vollem Magen Sport treibt, leidet häufiger an Sodbrennen. Denn angespannte Bauchmuskeln oder ein vorgebeugter Oberkörper drücken auf den Magen – und beim Springen oder Laufen wird dieser zusätzlich kräftig durchgeschüttelt. Auch direkt vor dem Schlafengehen sollte nicht gegessen werden. Denn die horizontale Liegeposition fördert den Reflux von Magensäure in die Speiseröhre, was häufig als Sodbrennen wahrgenommen wird.
Familiensache Sodbrennen
Bei der Entstehung von Sodbrennen kann auch Vererbung eine Rolle spielen. Daher tritt Sodbrennen in einigen Familien häufig auf, während es in anderen nur vereinzelt vorkommt. So gehen gewisse chronische Krankheiten, die auch vererbt werden können (z. B. Diabetes mellitus), gehäuft mit Sodbrennen einher. Ebenso können bestimmte anatomische Eigenschaften vererbt werden, z. B. ein schlafferer Speiseröhrenschließmuskel. Auch der Körpertyp spielt eine große Rolle bei der Entstehung von Sodbrennen. So ist beim Apfeltyp das Körperfett insbesondere um den Bauch herum verteilt. Dadurch lastet hier mehr Druck auf dem Magen als beim Birnentyp, der das Körperfett hauptsächlich an Beinen und Po speichert.